16 neue Stolpersteine in Darmstadt

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StolpersteineDas Projekt „Stolpersteine“ ist eine Idee des Künstlers [[Gunter Demnig]] und soll an die Vertreibung und Ermordung von Menschen unter der Nazi-Herrschaft erinnern. Gunter Demnig fertigt die Stolpersteine an und verlegt sie vor dem Haus, in dem die Menschen, an die sie erinnern sollen, ihre letzte freiwillige Wohnung hatten oder gearbeitet haben. Seit 2005 wird das Projekt auch in Darmstadt umgesetzt. Seitdem wurden 116 Gedenksteine hier verlegt.

Am Donnerstag (14.10.10) sind 16 Stolpersteine dazugekommen – allerdings ohne Gunter Demnig, der in vielen Städten Europas gefragt ist. Das Kulturamt hat die Verlegung terminiert, um den vielen Wünschen auf Übernahme einer Patenschaft nachkommen zu können. Vertreter des Kulturamtes und der Darmstädter Geschichtswerkstatt, die sich in einem Arbeitskreis Stolpersteine zusammengeschlossen haben, haben diesmal selbst Hand angelegt.

„Die Intention des Künstlers Demnig ist es, den NS-Opfern, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihre Namen zurückzugeben. Ihre Identität und ihr Schicksal sind, soweit bekannt, auf den Steinen ablesbar. Durch den Gedenkstein im öffentlichen Raum wird die Erinnerung an diesen Menschen in unseren Alltag geholt. Das Bücken, um die Texte auf den Messingsteinen lesen zu können, so sagt der Künstler, soll immer auch eine symbolische Verbeugung vor den Opfern sein. Ich bin dem Arbeitskreis Stolperstein dankbar, dass er hilft, diese Zeichen in Darmstadt immer wieder zu setzen und so auch dabei hilft, die Erinnerung an das Unrecht, das damals auch in Darmstadt geschehen ist, wachzuhalten“, betonte Oberbürgermeister Walter Hoffmann bei der Verlegung der 16 neuen Steine.

Östlich des „darmstadtiums“ in der Erich-Ollenhauer-Promenade wurden zentral die Steine zum Gedenken an die jüdischen Mitbürger verlegt, die bis zu Ihrer Deputation in der Altstadt gewohnt haben: Erwin Eisenberg, Jakob Eckstein, Johanna Blum und Ida Grünfeld. An Berthold Eckstein, Dina, Rosa und Samuel Mainzer, an Amalie und Fanny Goldstein, an Rudolf Engelmannn, an Irwin, Siegmund und Rosa Neu, an Richard Adler und an Oskar Glaser erinnern jetzt weitere Stolpersteine in der Lauteschlägerstraße 26, der Kranichsteiner Straße 35, im Rhönring 101 und 14, in der Gardistenstraße 18 , in der Viktoriastraße 64 und der Liebigstraße 4.

Möglich wurde diese Aktion einmal mehr durch die Bereitschaft vieler Bürger mit der Übernahme einer Patenschaft die Finanzierung einer oder mehrer Stolpersteine zu übernehmen. Die Koordination erfolgt dabei durch das Kulturamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Ansprechpartner ist Bernhard Baum unter der Rufnummer 13-3336.

Anschauen können sich Interessierte alle in Darmstadt verlegten Stolpersteine auch im interaktiven Stadtplan des Vermessungsamtes unter www.darmstadt.de. Die Orte der Stolpersteine sind dort mit weiteren Informationen über die Menschen versehen, zu deren Gedenken sie verlegt wurden.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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