„Die Stadt befindet sich mitten im Konversionsprozess“ – Baudezernent Dieter Wenzel zum Verlauf der Konversion

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[[Konversion_(Stadtplanung)|Konversion]] ist angesichts der Flächengröße der Liegenschaften, der Komplexität des Verfahrens sowie der Vielzahl der beteiligten Akteure ein höchst anspruchsvoller Prozess. Dennoch hat sich seit dem Abzug der US-Armee aus Darmstadt 2008 viel getan: Anfang letzten Jahres wurden die meisten Flächen der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übergeben. Seitdem sind umfangreiche Untersuchungen und Vorplanungen vorgenommen worden.

Die Planungswerkstatt Konversion am 20. und 21. August 2010 in der Lichtenbergschule war Beleg für das hohe öffentliche Interesse an diesem Prozess: Rund 240 Personen sind der Einladung der Stadt nachgekommen und haben zwei Tage engagiert mitgearbeitet. Dazu Baudezernent Dieter Wenzel: „Ich möchte im Namen des Magistrats allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern danken und ein großes Kompliment für die hohe Qualität der vorgebrachten Beiträge aussprechen.“ Die Ergebnisse werden nun aufbereitet und in die laufenden Planungen eingearbeitet. Mit einer abschließenden Dokumentation der Planungswerkstatt ist in rund einem Monat zu rechnen. Darauf aufbauend wird dann die städtebauliche Rahmenplanung weiter konkretisiert, teilt Dieter Wenzel weiter mit.

„In diesem Zusammenhang muss klar gestellt werden, dass eine umfangreiche Bürgerbeteiligung auch eine entsprechende Anpassung der Abläufe im Konversionsprozess bedeutet. Diese neue Kultur der integrativen Einbeziehung der Öffentlichkeit erfordert natürlich einen hohen Aufwand an fachlicher Aufarbeitung. Sie ist aber zugleich auch zentraler Baustein des angestrebten Verfahrensablaufs: Sowohl die Planungswerkstatt als auch die dort präsentierten Ergebnisse zur Rahmen- und Verkehrsplanung sind feste Bestandteile des kooperativen Wettbewerbsverfahrens“, sagt Wenzel weiter und betont: „Die Stadt befindet sich mitten im Konversionsprozess. Der Ablauf bis zum finalen Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes ist längst gestartet. Dies haben wir zum Beispiel im Lenkungskreis Konversion der Stadtverordnetenversammlung ausführlich erläutert.“

Konversion beteiligt aber eben auch auf eine Vielzahl von externen Akteuren. Dies kann im Einzelfall Einfluss auf den Verfahrensablauf haben. Wenzel: „Das reicht von aufwändigen Abläufen bei der Fördermittelbewilligung des Landes Hessen, für die wir danken und auf die wir nur aus Zeitgründen keinesfalls verzichten wollen, über notwendige Ausschreibungsfristen für Planungsleistungen bis hin zur Fragestellung, dass Planungswerkstätten tunlichst Ferienzeiten und Fußballweltmeisterschaften meiden sollten.“ Konversion sei eben komplex und könne nicht auf ein „Wann-kommt-der-Bagger-Denken“ reduziert werden.

Die breite Zustimmung zur Planungswerkstatt hat laut Wenzel jedoch gezeigt, dass die Stadt den richtigen Weg beschreitet und vielfältige Bedürfnisse berücksichtigt werden müssen. Insbesondere die sensible Thematik einer ungewollten Entstehung von sozialen Monostrukturen hat verdeutlicht, dass Konversion viel Sorgfalt benötigt. „Qualität für die Zukunft der Bürgerschaft geht vor Schnellschüssen um des Schnellschusses willen“. Es ist zu vermeiden, dass kurzfristige Einzelfallentscheidungen getroffen werden, die dann hinterher zeitaufwendig gelöst werden müssen. Daher sind auch weiterhin alle planungsrelevanten Fachämter der Stadtverwaltung sowie die Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung in gesonderten Arbeitsgruppen in den Prozess eingebunden, stellt Wenzel abschließend klar.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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