Sozial- und Frauendezernent Stadtrat Jochen Partsch:“Finanzierung des Frauenhauses durch die Stadt ist gesichert. Gewaltschutz ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe auch in Darmstadt“

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Neues Rathaus DarmstadtDie Wissenschaftsstadt Darmstadt sieht den Schutz vor häuslicher und sexualisierter Gewalt als kommunalpolitische Pflichtaufgabe und steht deshalb Gewaltschutzeinrichtungen wie dem Darmstädter Frauenhaus seit vielen Jahren als verlässlicher Partner zur Seite. Sie stellt umfassende finanzielle Ressourcen zur Verfügung. „Wir sehen die Finanzierung des Frauenhauses nicht als freiwillige Leistung, sondern haben sie bereits vor Jahren auf vertraglich abgesicherte Füße gestellt“, so Darmstadts Sozial- und Frauendezernent Jochen Partsch. „Ich beabsichtige auch in Zeiten von Haushaltskonsolidierungen nicht von dieser Zusage abzuweichen. Das gilt übrigens auch für die anderen Einrichtungen, die Gewaltschutzarbeit leisten wie Wildwasser, Deutscher Kinderschutzbund oder den Frauennotruf von pro familia.“

Die Träger sind auf öffentliche Mittel angewiesen, um ihren Aufgaben nachzukommen. Dass hierbei die Landes- und kommunalen Mittel ungleich verteilt sind, wird daran deutlich, dass Darmstadt allein im Bereich Gewaltschutz rund 450.000 Euro einsetzt, das Land Hessen lediglich vierzig Prozent dieser Summe.

Das Einfrieren der Landesmittel hat zur Schließung eines Frauenhauses im Landkreis Groß Gerau und zur Reduzierung von Plätzen im Landkreis Darmstadt-Dieburg geführt, der nun aus eigenen Kräften die Finanzierung stemmt. „Diese Schließung zieht natürlich auch eine vermehrte Anfrage im Darmstädter Frauenhaus nach sich. Bund und Land müssen nachsteuern und Gewaltschutzeinrichtungen eine ausreichende finanzielle Sicherung bieten. Auch auf Landesebene braucht es vertragliche Bindungen wie in Darmstadt und es braucht bundesweit einheitlichen Standards“, zieht Partsch das Fazit. Er unterstützt damit die Forderungen der Fachberatungsstellen.

„Wir haben in Darmstadt in den letzten Jahren gemeinsam einiges auf den Weg gebracht“, weiß die Darmstädter Frauenbeauftragte Sabine Eller, eine der beiden Geschäftsführerinnen des Gewaltschutznetzwerks zu berichten. „Die Tagesordnungspunkte des Netzwerks sind umfangreich und reichen vom Ausbau der Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften der Polizei, Aufbau von Täterarbeit, Schutz vor Zwangsheirat, bis hin zur Fachtagung für das Gesundheitswesen. Das Engagement der Institutionen ist genau so groß wie die Erfolge und die Aufgaben, die noch zu bewältigen sind.“

„Ziel dieses kommunalen Hilfesystems ist es, den von häuslicher und sexualisierter Gewalt betroffenen Frauen und Kindern professionell und umfassend den Schutz und die Unterstützung zu geben, die sie benötigen um ein gewaltfreies Leben zu führen. Nur durch ausreichende Ressourcen und ein professionell arbeitendes und aufeinander abgestimmtes Hilfesystem kann dies auch in Darmstadt gewährleistet werden“, betont Partsch und weist abschließend darauf hin: „Ohne dieses Hilfesystem, das auch präventiv wirkt, würden an anderer Stelle, vor allem im Bereich der erzieherischen Hilfen, neue Ausgaben drohen. Hier würde nicht „gespart“, sondern präventive Unterstützung gestrichen was neue Notsituationen und neue Kosten verursacht.“

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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