Museumsneubau auf der Mathildenhöhe: Wissenschaftsstadt Darmstadt hält am Standort auf dem Grundstück des ehemaligen Hauses Christiansen fest

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Ernst-Ludwig-HausIn Übereinstimmung mit den entsprechenden Beschlüssen des Stadtparlaments erklärt Darmstadts Oberbürgermeister und Kulturdezernent Walter Hoffmann: „Der Bau dieses Museums, das ja die Sammlung wichtiger Darmstädter Künstler der letzten Jahrhunderte aus dem Bestand des Stifterehepaars Sander aufnehmen soll, wird eine Lücke schließen, die der zweite Weltkrieg auf der Mathildenhöhe hinterlassen hat. Seit dem Abbruch des Hauses Christiansen 1958 ist der von Joseph Maria Olbrich auf eine Symmetrieachse angelegte erdachte städtebauliche Plan empfindlich gestört. Olbrich selbst hat seinerzeit den Standort ausgewählt, und diese Grundidee Olbrichs wollen wir mit dem Museumsneubau wieder sichtbar und erfahrbar machen. Eine hochkarätig besetzte Jury hat in einem Wettbewerb mit sehr renommierten Teilnehmern eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen. Der Entwurf des Architekturbüros Schulz & Schulz aus Leipzig wird die besten Architekturtraditionen unserer Stadt fortsetzen. Der Museumsneubau ist außerdem wichtiger Bestandteil unserer Arbeiten an einer möglichen Bewerbung um die Anerkennung der Mathildenhöhe als Weltkulturerbe. Die Charta von Venedig fordert für Ergänzungsbauten wie den des künftigen Museums Sander, dass sie den Stempel der Zeit tragen, in der sie entstanden sind. Diese Auflage wird mit dem Neubau in allerbester Weise erfüllt.“

Der Verlegung des Museumsneubaus auf den Osthang der Mathildenhöhe erteilt Oberbürgermeister Hoffmann eine Absage: „Jedes Bauvorhaben auf dem Osthang würde Entwicklungsmöglichkeiten des Geländes ausschließen. Wir wollen die städtebaulichen und architektonischen Möglichkeiten des Terrains in einem internationalen Wettbewerb untersuchen. Nur auf diesem Baufeld könnte es möglich sein, an die große Tradition der Ausstellungen der Künstlerkolonie neu anzuknüpfen, sie neu und modern zu interpretieren.“

„Ich begrüße die aktuelle Diskussion ausdrücklich, bitte aber auch darum, zur Sachlichkeit zurückzukehren. Die Verhandlung rund um das Museum Sander waren ebenso wenig Geheimsache wie die entsprechenden Beschlüsse der städtischen Gremien. Die Beschlüsse des Stadtparlaments zur Rahmenkonzeption Mathildenhöhe und zum Vorhaben des Ehepaars Sander stammen aus den Jahren 2008 und 2009, sie sind in der Öffentlichkeit breit kommuniziert und diskutiert worden. Ich danke an dieser Stelle ausdrücklich nochmals Gisa und Hans-Joachim Sander für ihr Engagement für unsere Stadt. Der Museumsneubau wird Darmstadt als Stadt der Kunst und Architektur bereichern, davon bin ich überzeugt“, erklärt Oberbürgermeister Walter Hoffmann abschließend.

In dieser Woche werden die Wettbewerbsbeiträge zum Museumsneubau auf der Mathildenhöhe, die zurzeit im Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe gezeigt werden, in zwei öffentlichen Führungen vorgestellt. Am Dienstag (06.07.10) um 17 Uhr erläutert Harald Kissel (Leiter des Stadtplanungsamtes) die Entwürfe, am Donnerstag (08.07.10) um 13:30 Uhr führt Denkmalpfleger Nikolaus Heiss durch die Präsentation.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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