Arbeiten am gemeinsamen Schulentwicklungsplan vorerst eingestellt – Noch keine Einigung über Zuschnitt der Entwicklungsbereiche

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Nach einem Gespräch am vergangen Freitag (21. Mai 2010) haben die beiden Schuldezernenten Dr. Dierk Molter, Stadt Darmstadt und Christel Fleischmann, Landkreis Darmstadt-Dieburg entschieden, die Arbeiten zur Erstellung eines gemeinsamen Schulentwicklungsplan vorerst auszusetzen.

Hintergrund ist der Wunsch Dr. Molters, erneut den Zuschnitt der sechs Entwicklungs- und Planungsbereiche zu verändern. Nach Gesprächen mit schulpolitischen Sprechern von Stadtverordnetenfraktionen sowie Protesten von Elternbeiräten und Schulleitungen, hatte Molter gefordert, dass alle Stadtteile Darmstadts in denselben Entwicklungs- und Planungsbereich eingeordnet werden.

„Ein Zuschnitt Darmstadts in drei Entwicklungs- und Planungsbereiche mit umliegenden Gemeinden findet in Darmstadt keine politische Mehrheit, da insbesondere bei Eltern aus den südlichen und nördlichen Stadtteilen Darmstadts das Misstrauen besteht, dass ihre Kinder mittelfristig nicht mehr an Darmstädter Gymnasien aufgenommen werden“, so Dr. Molter.

„Mit der Einordnung aller Stadtteile Darmstadts in denselben Entwicklungs- und Planungsbereich wäre jedoch das Ziel, Bildungslandschaften über Stadt- bzw. Kreisgrenzen zur Bildungsregion Darmstadt/Darmstadt-Dieburg zu erreichen, klar verfehlt“, erklärt Fleischmann.

Die Forderung, insbesondere der CDU, die „freie Schulwahl für Eberstädter Kinder – auch für Gymnasien in Darmstadt“ ist durch die Entwicklungs- und Planungsbereiche nicht im Geringsten gefährdet. „Die freie Schulwahl ist durch das Hessische Schulgesetz garantiert“, gibt Fleischmann zu bedenken. „Kein noch so weit reichender Schulentwicklungsplan bietet auch nur im Ansatz die Möglichkeit Schulgesetze auszuhebeln oder auch nur aufzuweichen – das sollte auch einer Oppositionsfraktion geläufig sein.“

Auch im Landkreis wurden die sechs Entwicklungs- und Planungsbereiche ursprünglich als Schulbezirke mit starren Grenzen interpretiert, hatten sich Bürgerinitiativen dagegen positioniert.

Nach intensiven Beratungen mit allen Beteiligten konnten daraus allerdings konstruktive Ansätze für die Schulentwicklung vor Ort abgeleitet werden.

„In der Stadt Darmstadt fanden ebenfalls Beratungen mit Beteiligten statt, doch ist es hier bisher nicht gelungen die Kritiker zu überzeugen, dass die Entwicklungs- und Planungsbereiche nicht der Schülerlenkung, sondern vor allem der Investitionssteuerung und pädagogischen Profilierung von Schulstandorten dienen sollen“, stellt Dr. Molter fest.

Fleischmann und Molter sind sich darin einig, dass Kooperationen der Schulen zwischen der Stadt und dem Landkreis zu unterstützen sind.

Aus Sicht Fleischmanns wurde eine große Chance auf dem Weg zur ersten Bildungsregion Hessens, die von zwei Schulträgern gestaltet wird, vertan. Der vorliegende Entwurf des gemeinsamen Schulentwicklungsplans sollte den Einstieg in eine abgestimmte, für beide Schulträger vorteilhafte Entwicklung bedeuten. „Damit verbunden, so Fleischmann, „hätte durchaus die Möglichkeit bestanden, auch finanzielle Belange im Schulbereich zwischen Stadt und Landkreis gerecht zu regeln“.

Beide Dezernenten werden nun den parlamentarischen Gremien ihre Entwürfe für die Schulentwicklungspläne vorlegen, die noch in diesem Jahr fristgerecht dem Hessischen Kultusministerium zur Genehmigung vorgelegt werden sollen.

Nach der Kommunalwahl im März 2011 könnte dann, aufbauend auf dem bisher Erarbeiteten, erneut der Versuch eines gemeinsamen Schulentwicklungsplans zu erarbeiten, in Angriff genommen werden.

Quelle: Pressestelle der Wissenschaftsstadt Darmstadt


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