Neues Präsidium der TU Darmstadt stellt Ziele für die kommenden drei Jahre vor

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Die internationale Sichtbarkeit der Forschung erhöhen, die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ausbauen, die Bund-Länder-Exzellenzinitiative erfolgreich bestehen, den Start ins Studium attraktiver machen und dabei Forschung wie Lehre weiter verbessern – die neuen Präsidiumsmitglieder der Technischen Universität Darmstadt haben sich viel vorgenommen.

TU DarmstadtDas Präsidium der TU Darmstadt wird ab Juni vier Vizepräsidenten haben: Die Universitätsversammlung folgte am vergangenen Mittwochabend (12. Mai 2010) dem Wahlvorschlag des TU-Präsidenten Professor Hans Jürgen Prömel und wählte Professorin Petra Gehring (48) sowie die Professoren Holger Hanselka (48), Martin Heilmaier (48) und Christoph Motzko (52) als Vizepräsidenten. Das Präsidium wird damit um einen weiteren Vizepräsidenten ergänzt: Neu ist die Funktion eines Vizepräsidenten für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Das Ressort Forschung hatte bislang der Präsident verantwortet, der sich auf die strategischen Leitlinien und das strukturelle Profil der TU Darmstadt sowie auf Qualitätsmanagement und Berufungen konzentriert.

Neues Ressort für Forschung und wissenschaftlicher Nachwuchs

Seinen Schwerpunkt in der neuen Funktion als Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs sieht Heilmaier darin, die wissenschaftlichen Leistungen der TU Darmstadt auch international sichtbarer zu machen. „National ist die TU Darmstadt bereits in vielen Disziplinen gut sichtbar und hoch angesehen. Aber warum sollen wir nicht versuchen, uns langfristig international auf Augenhöhe mit dem MIT oder Stanford zu bewegen? Dazu müssen wir die Attraktivität der TU für ausländische Wissenschaftler vom Doktoranden bis hin zu Gastprofessoren erhöhen“, sagt Heilmaier. Dazu will er in Darmstadt ein International Science House sowie eine Internationale Graduiertenschule aufbauen. Außerdem wird Heilmaier eine wichtige Rolle bei der Teilnahme der Bund-Länder-Exzellenzinitiative spielen. „Um unsere gute Ausgangsposition weiter zu verbessern, werden wir unser klares wissenschaftliches Profil noch einmal schärfen“, so Heilmaier, der sein Amt am 1. Juni antreten wird.

Neuer Vizepräsident für Studium und Lehre wird Professor Christoph Motzko. Er setzt darauf, das Engagement der Studierenden zu fördern und den Nachwuchs bereits in der Schulzeit für die TU zu begeistern: „Der Übergang von der Schule ins Studium ist für viele ein harter Schnitt. Hier kann die Universität helfen, indem sie Auswahlgespräche führt, in den ersten Wochen umfangreiche Vorkurse und interdisziplinäre Projekte in allen Fachbereichen anbietet und bereits erfahrene Studierende noch stärker als Tutoren einbindet. Für äußerst sinnvoll halte ich auch das Angebot eines freiwilliges Juniorstudiums, in dem Schüler bereits vor dem Studienbeginn Credit Points sammeln und ‚Uni-Luft’ schnuppern können. In diesem Bereich bietet die TU bereits viele Aktivitäten, die wir für ein Juniorstudium sinnvoll bündeln können“, sagt Motzko. Weiterhin strebt er an, die Profilbildung der TU über Masterstudiengänge zu unterstützen, ein Teilzeitstudium einzuführen, sich bei der Entwicklung neuer Lehr- und Lernkonzepte zu beteiligen und die Betreuung ausländischer Studierender zu verbessern. Motzko übernimmt das Amt zum 1. Juni vom bisherigen Vizepräsidenten Professor Alexander Martin, der einen Ruf an die Universität Erlangen-Nürnberg angenommen hat.

Professor Holger Hanselka wird zum Beginn des kommenden Jahres das Ressort Wissens- und Technologietransfer von Professor Reiner Anderl übernehmen, der nach zwei Wahlperioden zum Ende des Jahres aus dem Präsidium ausscheidet. Hanselka betonte, dass die TU bereits heute einen gut ausgeprägten Wissens- und Technologietransfer betreibe: „Nun gilt es, in enger Rückkopplung mit der Industrie frühzeitig neue Forschungsfelder zu besetzen und entlang der Wertschöpfungskette Chancen für die TU zu identifizieren“. Das sei am besten im engen Zusammenspiel zwischen Fachbereichen und Zentralverwaltung zu erreichen: „Die Fachbereiche kennen den Markt und ihre eigene Leistungsfähigkeit am besten, die Zentrale kann die Erfahrungen der gesamten Uni bündeln und ihre Kompetenz für alle Fachbereiche nutzbar machen“, so Hanselka. Außerdem will Hanselka, selbst Direktor des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit, die Kooperation mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen intensivieren.

Vizepräsidentin Gehring für zweite Amtszeit wiedergewählt

Vizepräsidentin für wissenschaftliche Infrastruktur und Interdisziplinarität bleibt Professorin Petra Gehring, die von der Universitätsversammlung als Vizepräsidentin für eine zweite Amtszeit bestätigt wurde. „Interdisziplinarität gewinnt weiter an Bedeutung und wird auch im Rahmen der Bund-Länder-Exzellenzinitiative verstärkt berücksichtigt werden. Ich verstehe meine Wiederwahl daher als Auftrag, die in Darmstadt blühende interdisziplinäre Kultur in einer auch in Zukunft leistungsfähigen und vor allem wachstumsfähigen Form zu etablieren“, sagt Gehring. Im Bereich der wissenschaftlichen Infrastruktur seien außerdem viele Projekte erfolgreich zu Ende zu führen, unter anderem die Einführung des Campusmanagementsystems TUCaN, der Ausbau des Hochschulrechenzentrums sowie der Umzug in den Neubau der Universitäts- und Landesbibliothek. Ein weiterer Fokus Gehrings liegt auf der Lehrerbildung. Hier sollen – nach der erfolgten Besetzung einer neuen Professur „Didaktik der Technik“ – in den nächsten Jahren vor allem die Fachdidaktiken gestärkt werden.

„Die kommenden Jahre sind für Technische Universität Darmstadt eine extrem wichtige Phase. Hier ist die neue Runde der Bund-Länder-Exzellenz-Initiative ebenso zu nennen wie die doppelten Abitur-Jahrgänge in Hessen. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesem Präsidium auf die vor uns liegenden Herausforderungen gut vorbereitet sind. Durch die Erweiterung des Präsidiums um einen weiteren Vizepräsidenten bleiben wir auch bei konstant hoher Belastung schlagkräftig und handlungsfähig“, so Prömel. Neben dem Präsidenten und den vier Vizepräsidenten gehört Dr. Manfred Efinger als Kanzler dem Präsidium der TU Darmstadt an.

Prömel dankte auch den ausscheidenden Vizepräsidenten Martin und Anderl: „Professor Anderl und Professor Martin haben mit ihrer erfolgreichen Arbeit der Technischen Universität Darmstadt in den vergangenen Jahren große Dienste erwiesen. Der Ruf von Professor Martin nach Erlangen ist nicht nur für das Präsidium, sondern für die gesamte TU ein Verlust. Umso mehr freue ich mich, dass Professor Anderl auch nach Ablauf seiner zweiten Amtszeit Ende des Jahres im Auftrag des Präsidiums weiterhin ausgewählte Projekte betreuen und sich weiterhin im Vorstand der Vereinigung der Freunde der TU Darmstadt engagieren wird.“

Quelle TU Darmstadt


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