Georg-Moller-Preis 2009 für Matthias Jakob

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Darmstadts Oberbürgermeister Walter Hoffmann, zeichnete am  Montag (15.03.2010) Matthias Jakob (28), Architekturstudent der Technischen Universität Darmstadt (TUD), mit dem Georg-Moller-Preis 2009 aus und übergab das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro. Eine lobende Erwähnung mit einer Dotation von jeweils 200 Euro ging an Simon Harfst, Fabio Fichter und Annika Marie Kingl.

Die Wettbewerbsaufgabe lautete „UNITEL- die Lichtwiese auf dem Weg zu einem internationalen Campus“. Es galt, für den Campus Lichtwiese einen neuen Wohnbaustein zu entwerfen, der Raum bietet für unterschiedlichste temporäre Wohnformen. Die Nutzerprofile reichen von der Studenten-WG über Stipendiaten und Gastdozenten mit Familie bis zum Tagesgast eines Hochschulsymposiums. Hotelähnliche Dienstleistungen, Seminar-/Workshopbereiche und Veranstaltungsräume runden das Angebot des UNITEL ab. Hierfür galt es, einen neuen Typus zu entwerfen, der ein Neben- und Miteinander der unterschiedlichen Nutzer in einem Gebäudekomplex zulässt. Die Struktur des Gebäudes muss eine entsprechende Flexibilität und Kombinatorik aufweisen, die es erlaubt, auf sich wandelnde Anforderungen angemessen reagieren zu können.

Bei der Aufgabenstellung mit ihrer Mischung von Wohnen, Seminar- und Hotelbetrieb konnten sich die Studierenden nicht auf bekannte Typologien beziehen: Die Lösungsansätze der Preisträger zeichnen sich durch den Mut zum Experiment und konsequente Konzepte aus.

Der Preisträger Matthias Jakob wagt in seinem Entwurf für das Unitel die Transformation eines Klischees. Das geläufige Bild von Gästehäusern in Deutschland, das Gastlichkeit transportiert, hat sich in Anlehnung an das Schwarzwaldhaus entwickelt: Walmdach, Fensterläden und Balkone werden bar ihrer eigentlichen Nutzung an ganz profanen Wohnbauten ergänzt und zu prägenden Elementen stilisiert. Matthias Jakob macht sich für seinen Entwurf diese Elemente zunutze und verfremdet sie innerhalb eines Maßstabssprungs.

Als Landmark platziert er sein Gästehaus auf dem Grundstück Nieder-Ramstädter-Straße / Lichtwiesenweg im direkten Anschluss an das Paulusviertel. Der Solitär stärkt so diesen Zugang zur Lichtwiese und nimmt gleichzeitig über seinen Maßstab Bezug zu den Fachbereichsbauten auf der Lichtwiese auf. Im Inneren macht eine große Halle mit Luftraum das gesamte Gebäude in seinen Dimensionen erfahrbar. Diesen Gemeinschaftsraum schließt Matthias Jakob geschickt mit einer zweiten Fassade und vermittelt so eine ganz eigene Wahrnehmung der Idee auch im Innenraum. Besonders positiv bewertete die Jury die Eigenständigkeit und Unverwechselbarkeit der Arbeit von Matthias Jakob.

In Erinnerung an die Person und das Werk Georg Mollers lobt die Wissenschaftsstadt Darmstadt seit 1989 den Georg-Moller-Preis für Studenten des Fachbereichs Architektur der TUD aus. Seit 2000 wird das Preisgeld in Höhe von 2.600 Euro von der bauverein AG Darmstadt gestiftet. Der Georg-Moller-Preis, der sich auf Darmstädter Bau- und Planungsaufgaben bezieht, soll „in schöpferischer Verknüpfung mit Theorie und Praxis die Auseinandersetzung mit realen und städtebaulichen Fragestellungen unserer Stadt fördern“. Zu dem soll laut Satzung „das fachliche Gespräch zwischen Stadt Darmstadt, der bauverein AG und der Technischen Universität belebt werden. Die Aufgabenstellung für den Georg-Moller-Preis wird jeweils zwischen Stadtplanungsamt, TUD und bauverein AG abgestimmt.

Der Jury für den Georg-Moller-Preis 2009 gehörten Oberbürgermeister Walter Hoffmann, Stadtrat Dieter Wenzel, Dr. Harald Kissel (Leiter des Stadtplanungsamtes der Wissenschaftsstadt Darmstadt), Dr.-Ing. Hans-Jürgen Braun (Vorstandsvorsitzender der bauverein AG Darmstadt), Gottfried Weidner (bauverein AG Darmstadt, Prokurist Bereich „Bau und Instandhaltung), Prof. Johann Eisele, Prof. Manfred Koob, Prof. Günter Pfeifer und Dipl.-Ing. Insa Reichenau (alle TUD) an.

Quelle: Stadt Darmstadt – Pressestelle – Pressedienst


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