Merck unterzeichnet Sanierungsvertrag mit Land Hessen

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Merck KGaADas Regierungspräsidium Darmstadt und das Pharma- und Chemieunternehmen Merck haben am Donnerstag (04.02.10)  in Darmstadt einen Rahmenvertrag über Sanierungsmaßnahmen des Merck-Betriebsgeländes unterzeichnet. Das Unternehmen verpflichtet sich darin, die in der Standortgeschichte entstandenen Verunreinigungen von Boden und Grundwasser schrittweise zu sanieren. Grundwasser unterhalb des Firmengeländes wird mit rund 20 Sanierungsbrunnen abgepumpt und gereinigt. Verunreinigungen des Bodens werden im Rahmen von zukünftigen Bauvorhaben schrittweise beseitigt. Darüber hinaus führt Merck regelmäßige Untersuchungen im Grundwasser innerhalb und außerhalb des Betriebsgeländes durch. Im Gegenzug sollen Produktionsanlagen und betriebliche Abläufe nicht durch Sanierungsmaßnahmen behindert werden. Der öffentlich-rechtliche Sanierungsvertrag ist auf unbestimmte Dauer geschlossen und bietet beiden Vertragsparteien Planungs- und Rechtssicherheit.

Bei der Vertragsunterzeichnung hob Regierungspräsident Johannes Baron die beispielhafte Zusammenarbeit zwischen seiner Behörde und dem Industrieunternehmen hervor: „Der Vertrag und die darin vorgesehenen Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit des Merck-Standorts in Darmstadt. Damit erreichen wir gemeinsam das Ziel, die vorhandenen Belastungen des Bodens und des Grundwassers auf dem Werksgelände schrittweise zu reduzieren und langfristig zu beseitigen.“ Dr. Bernd Reckmann, als Mitglied der Geschäftsleitung für den Merck-Standort Darmstadt zuständig, sagte: „Für uns ist der Vertrag das Ergebnis einer jahrelangen vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Regierungspräsidium. Wir bekennen uns darin gleichermaßen zu unserer Verantwortung für den Standort wie auch für die Umwelt.“

Merck nutzt das 1,2 Quadratkilometer große Betriebsgrundstück im Norden von Darmstadt seit dem Umzug aus der Innenstadt im Jahre 1903/04 intensiv für die Forschung und Entwicklung sowie für die Produktion pharmazeutischer Produkte und Spezialchemikalien. Bedingt durch die damaligen Produktionsprozesse, aber auch durch Bombenangriffe während des 2. Weltkriegs gelangten auf dem Werksgelände Schadstoffe in den Boden und das Grundwasser. Vor allem im südlichen Teil des Betriebsareals, in dem die chemische Produktion seit Standortgründung angesiedelt ist, ist der Untergrund und das Grundwasser mit organischen Schadstoffen wie Hexachlorcyclohexan, Benzol sowie Chlorkohlenwasserstoffen aus der damaligen Produktion belastet. „Durch gezieltes Abpumpen steuern wir die Fließrichtung des Wassers und verhindern so, dass Trinkwasserschutzgebiete und das Umfeld beeinträchtigt werden“, erklärte Dr. Martin Hostalek, Leiter Umwelt, Gesundheit, Sicherheit und Qualitätssicherung bei Merck. „Der Erfolg dieser Maßnahmen wird durch regelmäßige Messungen kontrolliert.“

Auch schon vor Abschluss des Vertrags hat Merck freiwillig umfangreiche Sanierungsmaßnahmen ergriffen. Dazu zählen unter anderem die Versiegelung einer Deponie, die ordnungsgemäße Entsorgung von Erdreich, das bei Bau- und Abbruchmaßnahmen ausgehoben wurde, sowie die Errichtung von Brauchwasserbrunnen, die als eine hydraulische Sicherung gegenüber der Schadstoffausbreitung im Grundwasser wirken. Für kommende Sanierungspflichten hat Merck in den vergangenen Jahren eine Rückstellung von 28,9 Millionen Euro gebildet.

Um die Boden- und Grundwasserproblematik auf dem Werksgelände einvernehmlich zu regeln, führten bereits im Jahr 2003 Experten von Merck und Mitarbeiter des Regierungspräsidiums Darmstadt erste Gespräche über einen öffentlich-rechtlichen Rahmenvertrag. Im Anschluss daran wurde eine ständige Arbeitsgruppe eingerichtet, der neben Vertretern von Merck und des Regierungspräsidiums bei Bedarf auch externe Gutachter sowie Fachleute des Hessischen Landesamtes für Umwelt und Geologie angehörten. Hier wurden alle wichtigen Entscheidungen über Sanierungsmaßnahmen einvernehmlich festgelegt. „Der nun zustande gekommene Vertrag ist die Fortsetzung und Festigung der bisherigen Kooperation zwischen Behörde und Unternehmen“, sagte Baron. „Er bildet die Grundlage für eine rechtssichere, verlässliche und langfristige Sicherung des Wirtschaftsstandorts von Merck in Darmstadt und ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und Sicherung der Lebensqualität der in der Region lebenden Menschen.“

Quelle: Merck KGaA


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