Schlagflügelmodell „Igor“ mit Wissenschaftsschiff auf Reisen

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Technische Universität DarmstadtDer natürliche Lebensraum der Ringelgänse ist das Wasser, der natürliche Lebensraum von „Igor“ ist der Windkanal. Nun ist das Schlagflügelmodell „Igor“ mit der „MS Wissenschaft“ auf deutschen Flüssen unterwegs, dem Ausstellungsschiff von „Wissenschaft im Dialog“.

Ein paar Schläge mit den Flügeln schlagen und sich dann wieder gleiten lassen, so wechseln Ringelgänse mit einer „Reisegeschwindigkeit“ von etwa 43 Stundenkilometern jeden Frühling von Deutschland in die Arktis, ihrem Sommerquartier. Der Schlagflug ist eines der Geheimnisse, warum viele Tiere fliegen können, obwohl sie nicht aerodynamischen Vorstellungen entsprechen.

Beim Schlagflug erzielt ein Vogel nicht nur aus der Form seiner Flügel, sondern auch aus der Bewegung einen Auftrieb, der es ihm ermöglicht, in der Luft zu bleiben. Dieses Prinzip gilt es besser zu verstehen, sowie allgemeine Erkenntnisse der Aerodynamik an Schlagflügeln mess- und überprüfbar zu machen. Dazu entwickelten Forscher der Fachgebiets Strömungslehre und Aerodynamik der TU Darmstadt das Modell „Igor“, das sich in Größe und Form an einer Ringelgans orientiert.

Igor ist nicht fürs Fliegen, sondern für aerodynamische Versuche im Windkanal konzipiert. Im Windkanal wird Igor auf einer Stange montiert, die mit einer elektronischen Waage verbunden ist. So kann der Auftrieb festgestellt werden, den das mit den Flügeln schlagende Modell erzeugt, wenn von vorne Luft mit einer Geschwindigkeit von 12 Metern pro Sekunde anströmt, der Reisegeschwindigkeit von Ringelgänsen. Zusätzlich überprüfen Lasermessungen die Luftbewegungen am Modell. Weltweit bekannt wurde Igor, als das Land Hessen 2005 einen Nachbau anfertigen ließ und auf der Expo in Japan ausstellte, wo er zum Publikumsmagneten im deutschen Pavillon avancierte.

Nun ist Igor als Exponat auf der „MS Wissenschaft“ zu sehen. Der Binnenfrachter, zum Ausstellungsschiff umgebaut, ist vom 4. Juni bis 1. Oktober 2009 auf den deutschen Wasserstraßen unterwegs. Dabei macht er an über 30 Standorten halt, wo Wissenschaft hautnah erlebbar ist. Neben Igor präsentieren sich weitere Forschungsprojekte rund um Zukunftstechnologien, die mit Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wurden.

Weitere Informationen: www.ms-wissenschaft.de.

Quelle:  TU Darmstadt


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