Die neue Saison am Staatstheater Darmstadt

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StaatstheaterNoch mitten in einer sehr erfolgreichen Spielzeit präsentierten John Dew und sein Team heute vormittag, am 21. April 2009, die neue Saison 2009 | 2010 des Staatstheaters Darmstadt. Dabei stellte John Dew den neuen Generalmusikdirektor Constantin Trinks vor und hieß ihn herzlich willkommen.

Die neue Saison beginnt im Musiktheater am 27. September mit Leos Jananceks Katja Kabanowa als Kooperation mit GöteborgsOperan AB. Flankiert von Evergreens der Opernliteratur wie Mozarts Zauberflöte (4. Oktober 2009), Verdis Aida (17. Oktober 2009), Johann Strauß‘ Fledermaus (14. November 2009), Richard Strauss‘ Rosenkavalier (13. März 2010), Donizettis Viva la Mamma! (24. April 2010) und dem Musical Anatevka (12. Juni 2010) steht die posthume Uraufführung des Einakters Gisei – Das Opfer von Carl Orff am 30. Januar 2010 im Mittelpunkt.

In einem Doppelabend stellt John Dew diesem ersten Bühnenwerk Orffs dessen letztes Bühnenwerk De temporum fine comoedia gegenüber und führt damit die äußerst erfolgreiche Reihe Das Werk von Carl Orff zu einem weiteren Höhepunkt.

Auf dem Spielplan des Musiktheaters stehen weiterhin einige Publikumsmagnete der jetzigen Spielzeit: Jesus Christ Superstar, Die Meistersinger von Nürnberg, Hänsel und Gretel, Parsifal sowie die letzte Premiere dieser Saison, Puccinis Turandot in der Inszenierung von John Dew.

Die Tanztheater-Saison beginnt am 6. November mit Mei Hong Lins Uraufführung Schwanengesang, die auf Georges Rodenbachs symbolistischem Roman Bruges-la-Morte basiert. Das Stück Violett Lila Purpur (17. April 2010) ist ebenfalls von literarischen Motiven aus Werken der taiwanesischen Bestseller-Autorin Li Ang inspiriert. Im Rahmen der Kooperation mit dem Landestheater Linz wird zudem Jochen Ulrichs Tanzstück Ein Engel Leonore (9. Januar 2010) gezeigt. Außerdem ruft Mei Hong Lin ab September 2009 in den Kammerspielen den Zyklus Zu Gast bei… ins Leben, der als eine Art choreografischer Showroom Neues, Interessantes und Überraschendes aus der Tanzwelt vorstellt.

Mei Hong Lins Tanztheater-Inszenierung von Orffs Carmina Burana wird im September 2009 in der französischen Region Aquitaine als Gastspiel gezeigt. Außerdem ist die von Lin inszenierte Golijov-Oper Ainadamar zum Taiwan 2010 International Festival im März nach Taipeh eingeladen.

Schauspieldirektor Martin Apelt hat zwei Themenschwerpunkte für das Schauspiel gewählt: Deutsche Träume – Deutsche Albträume und Wie käuflich sind wir?. Besonders hervorzuheben ist die deutschsprachige Erstaufführung des franko-kanadischen Autors Wajdi Mouawad Wälder am 9. Oktober 2009, eine packende Familiensaga, in der 150 Jahre deutsch-französische Geschichte reflektiert wird. Im November wird dann eine Projektreihe der deutschen Thematik gewidmet. Neben Lesungen und Gesprächen und einem Autorenwettbewerb steht die Uraufführung von Kurt Drawerts Schauspiel Das Gegenteil von gar nichts am 7. November 2009 in den Kammerspielen im Mittelpunkt, einem Auftragswerk für das Staatstheater Darmstadt. Ein Höhepunkt des Themenkomplexes Wie käuflich sind wir? bildet das Doppelprojekt der Klassiker von William Shakespeare und Ben Jonson Timon | Volpone am 5. Februar 2010 (Regie: Michael Helle).

Die Eröffnungspremiere von Lessings Nathan der Weise am 19. September 2009 bildet den Auftakt zur Reihe Deutsche Träume – Deutsche Albträume. Es folgen am 26. September 2009 Taboris Mein Kampf und am 4. Dezember 2009 Zuckmayers Der Hauptmann von Köpenick. Das Thema „Käuflichkeit“ zieht sich als roter Faden durch das Erstlingswerk Arthur Millers Alle meine Söhne (20. März 2010) sowie die Stücke Der Impresario von Smyrna (7. Mai 2010) von Carlo Goldoni und Brechts Die heilige Johanna der Schlachthöfe (11. Juni 2010). Das Spiel um Geld, Macht und Korrumpierbarkeit der Gefühle thematisieren in den Kammerspielen die zeitgenössischen Stücke Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner von Ingrid Lausund, Edward Bonds Männergesellschaft und Bungee Jumping von Jaan Tätte. Zudem wird in den Kammerspielen die deutschsprachige Erstaufführung von David Spencers Raum (Space) zu erleben sein.

Ab dem 25. November 2009 läuft das Kindermusical Der Lebkuchenmann von David Wood im Großen Haus.

Die Wiederaufnahmen von Faust, The Black Rider, Außer Kontrolle und Die Kassette ergänzen diesen vielseitigen Schauspiel-Spielplan.

Das Hessische Staatstheater Wiesbaden ist mit der Benatzky-Operette Im Weißen Rössl sowie den beiden Tanzabenden Merry Christmas? und Zwischen Mitternacht und Morgen: Schwanensee von Stephan Thoss im Großen Haus zu Gast. Im Schauspiel wird Yasmina Rezas Der Gott des Gemetzels nach Darmstadt kommen.

Der neue Generalmusikdirektor Constantin Trinks ist stolz, eine Reihe interessanter und renommierter Solisten und Gastdirigenten sowie ein reichhaltiges, abwechslungsreiches Programm mit Werken des sinfonischen Kernrepertoires in Verbindung mit mancher zur Entdeckung einladenden Neuheit oder Rarität zu präsentieren: Von Sinfonie-, Kammer- oder Sonderkonzerten über Kinder- und Jugendkonzerte bis hin zur Reihe Soli fan tutti sind wieder vielfältige Konzerterlebnisse zu erwarten. Die Reihe der Sinfoniekonzerte wird ab der nächsten Spielzeit durch eine Einführung im Foyer ergänzt.

Der Geschäftsführende Direktor Patrick Wasserbauer ist erfreut über den Fortschritt der Sanierung der Tiefgarage, die die Zuschauerzahlen nicht beeinträchtigt hat. Die vom Theater während der Sanierungszeit angebotenen Parkalternativen werden vom Publikum gerne angenommen. Der Wiedereröffnung der Theatergarage und des neu gestalteten Georg-Büchner-Platzes zu Beginn des Jahres 2010 sieht er mit Freude entgegen.

Weiterhin verkündete Wasserbauer die Einführung des Wahl-Abonnements und einige Service-Verbesserungen, wie die Öffnung der Vorverkaufskasse während der Theaterferien sowie – in der neuen Saison- die Erweiterung deren Öffnungszeiten um den Montag.


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