Wissenschaftler nehmen Krimi-Reihe ins Visier – Workshop an der TU Darmstadt

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Pistole

Sonntag für Sonntag finden sich zwischen acht und zehn Millionen Menschen aller Altersstufen vor dem Fernsehgerät ein, um Zeugen der Ermittlungen im ARD-Tatort zu sein. Seit beinahe 40 Jahren erhebt der „Tatort“ den Anspruch, auf spannende und unterhaltsame Weise zeit- und gesellschaftskritisches „Gedächtnis der Bundesrepublik“ zu sein. Doch nicht nur aufgrund ihrer Langlebigkeit und des großen Publikumserfolgs ist die TV-Reihe ein einzigartiges Phänomen in der deutschen Fernsehlandschaft. Der Tatort entwirft eine mediale Krimi-Landkarte Deutschlands und führt seine Ermittler-Teams sowohl in die Metropolen des Landes als auch in entlegene Winkel und dörfliche Einöden und prägt so die kollektiven Vorstellungen von Orten und Räumen.

Dennoch hat die Wissenschaft die Fernsehinstitution Tatort – abgesehen von wenigen Ausnahmen – bislang kaum berücksichtigt. Am Freitag, den 24. April und am Samstag, den 25. April 2009 findet an der Technischen Universität Darmstadt der Workshop „Im Dickicht der Städte. Ermittlungen zur medialen Topographie des TATORT“ statt. Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen, Journalisten und Fernsehschaffende versuchen im Rahmen des Workshops, diesem Phänomen auf die Spur zu kommen.

Im Mittelpunkt der Vorträge und der Podiumsdiskussion am Freitagabend stehen die medialen und ortsspezifischen Charakteristiken des Tatort sowie die Konkurrenzen zu anderen Krimiformaten des Fernsehens. Auf dem Podium diskutieren Klaus-Peter Platten, SWR (Stuttgart), Jan Kruse, MDR (Leipzig), Jürgen Kaube, FAZ, und Prof. Petra Gehring, TU- Vizepräsidentin, unter der Moderation von Prof. Julika Griem, TU Darmstadt. Aus raumsoziologischer, medienwissenschaftlicher und medienpraktischer Sicht nehmen die Wissenschaftler und Medienexperten die bislang vernachlässigte Spurensicherung am sonntäglichen Fernseh- Tatort auf.

„Tatort“ Piloty-Gebäude, Hochschulstr. 10, Hörsaal C 205/C 110 „Tatzeit“ ab 24. April 2009, 17:30 Uhr

Weitere Informationen (PDF)

Quelle: TU Darmstadt


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