Weniger Tote und Verletzte auf Darmstadts Straßen

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PolizeiIm Jahr 2008 wurden durch die Darmstädter Polizei 4483 Verkehrsunfälle aufgenommen. Damit wurde annähernd die gleiche Anzahl von Unfällen im Stadtgebiet Darmstadt registriert als im Jahr zuvor (4453).

3 Tote und 52 weniger Verletzte in Darmstadt ist die erfreuliche Seite der Unfallbilanz 2008. Eine Steigerung der Radfahrunfälle und vor allem die hohe Anzahl der Wildunfälle trüben die Unfallstatistik. Im Einzelnen sieht die Bilanz wie folgt aus:

Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden reduzierten sich von 815 annähernd auf den Wert von 2006 (790) mit 793 registrierten Unfällen. Auf Darmstädter Straßen wurden 113 Personen schwer (2007 waren es 104) und 862 Personen leicht verletzt (2007 waren es 923). 3 Personen erlagen in 2008 ihren schweren Verletzungen. Damit wurde die Anzahl der tödlichen Verkehrsunfälle im Vergleich zum Vorjahr halbiert und man liegt wieder auf dem Tiefstand von 2003.

Die Reduzierung der Anzahl der Leichtverletzten ist auf den erfreulichen Rückgang der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fußgängern und Kräder/Mofas zurückzuführen. Im Jahr 2008 wurden 86 Fußgängerunfälle erfasst, das waren 34 (28%) weniger als im Vorjahr. Die Unfälle mit Kräder/Mofa sanken von 150 auf 115 (23%).

Die Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern in Darmstadt sind wieder angestiegen. Im vergangenen Jahr stieg die Anzahl von 277 auf 301 (ca. 9%) an. Dies stellt den Spitzenwert der letzten Jahre dar. 2003 waren 201, 2004 239, 2005 193, 2006 248 Radfahrunfälle zu bearbeiten. Südhessenweit wurde ein Anstieg von 4% festgestellt. Die Zunahme spiegelt den allgemeinen Trend, dass immer mehr Menschen wieder den guten alten Drahtesel verwenden, wieder. In 2008 wurde die Entscheidungsfindung offenbar durch die hohen Spritpreise forciert.

Besonders deutlich ist die Zunahme bei den Wildunfällen. In der Gemarkung Darmstadt wurden 2008 141 (+ 58% ggü. Vorjahr) Wildunfälle polizeilich registriert. In den Jahren 2004 bis 2007 lag die Anzahl zwischen 89 und 107. Erste Behördengespräche über Lösungsmöglichkeiten zur Gefahrenabwehr wurden bereits geführt und sollen zeitnah verifiziert werden. Vereinbart wurde die Einrichtung einer „Task Force“, um beim Auftreten von Wildschweinen in bewohnten Gebieten schnell und angemessen reagieren zu können.

In der Gemarkung der Stadt Darmstadt wurden durch die Polizei 48 sog. Unfallschwerpunkte festgestellt, dies entspricht dem Niveau der letzten Jahre. 2004 waren es z.B. 41 Unfallpunkte, im Jahre 2005 waren es 47, in 2006 43 und im Vorjahr wurden 44 Unfallpunkte erkannt. 42 der 48 Unfallpunkte unterliegen der Baulast der Stadt Darmstadt und 6 dem Amt für Straßen- und Verkehrswesen Darmstadt. Häufig handelt es sich bei innerstädtischen Unfallschwerpunkten um ampelgeregelte Kreuzungen oder Einmündungen. Die meisten Unfälle im Stadtgebiet wurden 2008 an der Kreuzung „Rheinstraße / Neckarstraße / Kasinostraße“ registriert. An diesem Knotenpunkt wurden insgesamt 41 Unfälle durch die Polizeireviere aufgenommen. Hier handelte es sich überwiegend um Auffahrunfälle, die aufgrund der hohen Verkehrsmengen, Unachtsamkeit und ungenügenden Sicherheitsabständen zu Stande kamen. Der Knoten mit der größten Unfallschwere weist die Örtlichkeit „Donnersbergring / Groß-Gerauer Weg / Ahastraße“ auf. Hier wurden 2008 12 Personen verletzt, 5 schwer und 7 leicht. Die vielen Verletzten resultieren aus Unfällen zwischen kreuzenden / querenden Radfahrern und Fußgängern. Für die Beseitigung von Unfallpunkten bzw. die Verbesserung der Verkehrssicherheit an diesen Örtlichkeiten ist eine Verkehrsunfallkommission eingerichtet. Diese Kommission setzt sich aus Vertretern von unterschiedlichen Abteilungen der Stadt und der Polizei zusammen. Sie entwickelt Lösungen zur Behebung von subjektiv empfundenen und objektiven vorhandenen Gefahren im öffentlichen Straßenverkehr. Ziel ist eine hohe Verkehrssicherheit in Verbindung mit einem optimalen Verkehrsablauf für alle Verkehrsteilnehmer. Die Betrachtung der Unfallentwicklung (Unfallpunktbearbeitung) erfolgt regelmäßig und zeitnah. Die Unfallkommission wird sich abschließend unter anderem mit den oben genannten Auffälligkeiten befassen.

Um eine Senkung der Unfallzahlen zu erreichen, werden in 2009 die intensiven polizeilichen Maßnahmen, Kontrollen und Programme im Bereich der Verkehrssicherheit weiter fortgesetzt bzw. intensiviert. Schwerpunkte bilden wiederum die unfallträchtigen Bereiche Zweiradfahrer, Geschwindigkeitsverstöße und Fahrten unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss. Ebenso wird man ein Augenmerk auf den Bereich der jungen Autofahrerinnen und Autofahrer werfen. Landesweite polizeiliche Aktionswochen sind in Vorbereitung, um Verkehrsunfälle dieser Risikogruppe Nr. 1 weiter zu reduzieren.

Quelle: Polizeipräsidium Südhessen


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